Der Natur nahe sein

Gedanken während  Coronazeiten

„Die Welt auf Lengisried scheint noch in Ordnung zu sein. In der Landwirtschaft unterscheidet sich das Leben kaum vom gewohnten Alltag. Wir gehen unseren täglichen Arbeiten nach, die Tiere leben in ihrem eigenen Rhythmus. Nur ist es noch ruhiger hier zwischen Gantrisch und Jura, zwischen sanften Hügeln und imposanten Voralpenzügen. Die Ruhe ist auch spürbar bei den Pferden. Morgens stehen sie mit wachem Blick am Zaun und lauschen dem Wind, den Bussarden, die ihre Kreise ziehen und geniessen die Wärme der ersten Sonnenstrahlen. Es ist sehr still, jeden Tag wie Sonntag und kaum ein Flugzeug am stahlblauen Himmel. Ich nehme meine Pferde verändert war: Konzentriert, sehr präsent und entspannt. Es scheint, als ob sie auf etwas warten würden, voller Zuversicht. Oder ist es meine eigene Stimmung, die sich wiederspiegelt? Mein Loslassen und hinnehmen der Situation? Ungewissheit und Hoffnung wechseln sich ab. Ich geniesse die Streicheleinheiten mit der frischen Luft, der Sonne und meinen Tieren.“

Die folgende Fotoserie entstand heute während der Herdenintegration von Hany, der kleinen feinen französischen Traberstute, die wir mit grosser Freude in unsere Pferdefamilie aufnehmen dürfen.

Fotografien: Jiyoun Moon

Text: Rahel Grunder